6. Juni
Ihr erinnert euch an Sascha? Der Typ aus Skopje, der den Segelflughafenwohnmobilstellplatz managed. Der hatte sehr von Ohrid geschwärmt, da müssten wir unbedingt hinfahren. Also gut. Auf nach Ohrid.
Wir füllten unsere Vorräte nochmal bei Lidl auf und fuhren über die (trostlose) Grenze nach Nordmazedonien.
Christoph musste sich umstellen, denn hier befolgten die Leute auf einmal wieder diese runden, rot umrandeten Verkehrszeichen mit einer Zahl drin.
Wir erreichten den Ohridsee eine Stunde früher, denn an der Grenze bekamen wir ja die Stunde wieder zurück, die wir vor 4 Wochen abgeben mussten.
Es war wieder Superwetter und ziemlich heiß. Nach einer kleinen Stärkung setzen wir uns auf die Räder. Bis zur Stadt waren es nur knapp 4 Kilometer.
Nordmazedonien ist irgendwie strange. Kurz nach dem Campingplatz begann eine Promenade, die auch der Weg zum Eingang eines Freizeitparks hätte sein können.
Die Promenade begann mehr oder weniger im Nichts und führte ca. 2 Kilometer in Richtung Ohrid. Man beachte die nicht wirklich passenden Straßenlaternen...
Es folgen einige Bilder, die wir vom Flussufer aus gemacht haben.
Wir zeigen nun ein paar Bilder von Ohrid. Die Stadt hat uns nicht angesprochen. Der Funke ist nicht übergesprungen. Es war nicht so urig, wie wir uns es vorgestellt haben. Einfach nicht unser Ding. Sorry, Sascha.
Das Kastell haben wir uns nicht angesehen. Wie ihr wisst, haben wir im Moment ja nur 40 Cent. Schließen sollte es um 16.30. Sie haben die Tür aber schon um 4 Uhr zugeschlossen.
Heute ging für uns die Sonne in Albanien unter.
7. Juni
Heute morgen gab es Frühstück am Ohridsee. Danach brachen wir auf in Richtung Albanien.
Am Grenzübergang warteten wir recht lange, weil der Van vor uns noch irgendwelche Dinge mit seinen Papieren in Ordnung bringen musste.
Bei uns kontrollierten sie die Pässe, die Wagenpapieren, nach 5 Minuten durften wir weiterfahren.
Nun ein paar Impressionen unserer Fahrt nach Tirana.
Auf einem Abschnitt war eine Richtungsfahrbahn der neuen Autobahn schon fertiggestellt. Dort ist Christoph teilweise sieben mal so schnell gefahren, wie erlaubt (wie alle anderen auch).
Camping Tirana liegt ca 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Zu erreichen ist der Platz über eine Schotterstraße, die teilweise ziemlich steil ist. Das Womo hatte Mühe, mit seinem Frontantrieb dort hochzukommen. Einige Male waren die Räder kurz davor, durchzudrehen. Aber mit etwas Schwung funktionierte es. Belohnt wurden wir mit einem sehr schönen Platz mit Blick auf den See.
Zum Abschluss des Tages noch ein paar Seebilder am Abend.
8. Juni
Heute hatten wir es nun: unser Tirana-Abenteuer. Mit einem Gast vom Campingplatz zusammen fuhren wir mit dem Taxi in die Stadt. Der Skanderbeg-Platz ist der Hauptplatz der Stadt, diesen schauten wir uns zuerst an. Ein einheitliches Konzept konnten wir nicht erkennen, die Bauten um den Platz herum stehen nicht wirklich in einem (für uns sichtbaren) Zusammenhang. Es gibt auch relativ viele Hochhäuser, die fast fertig aussehen, aber tatsächlich noch im Bau sind. Man muss im Hinterkopf behalten, dass Albanien und damit auch Tirana in der jüngeren Geschichte mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Diktatur 1991 eine großen Umbruch erlebt hat. Dieser ist an vielen Orten deutlich sichtbar.
Am Skanderbeg-Platz liegt auch die Et’hem-Bey-Moschee, die wir uns anschauten. Sie ist eine der wenigen religiösen Bauten, die während der Diktatur nicht zerstört wurden.
Die Namazgja-Moschee ist eine im Bau befindliche Moschee, die Grundsteinlegung erfolgte 2015, der Bau verzögerte sich aus finanziellen Gründen und aufgrund der Pandemie. Eigentlich sieht sie von außen fertig aus, ist aber komplett umzäunt.
Die Pyramide von Tirana wurde Ende 1988 eröffnet und war ursprünglich dem 1985 verstorbenen Diktator Enver Hoxha gewidmet. Nach der politischen Wende wurde das Gebäude als Konferenzzentrum genutzt, stand zwischenzeitlich leer, und wurde schließlich ab 2021 umgestaltet. Heute ist es ein Kultur- und Bildungszentrum.
Über Stufen gelangt man auf die Spitze der Pyramide und hat dort einen guten Ausblick auf die Stadt.
Wir besuchten das Museum Bunkart 2, welches in einem ehemaligen Atombunker mitten in der Stadt untergebracht ist. Der Ausgang im vorderen Bild wurde nachträglich hinzugefügt. Wenn man das Museum über die Treppe verläßt, kann man sehen, wir dick die Betondecke dieses Bunkers ist. Laut der Museumswebseite sind es 2,40m! In dem Museum wird die Rolle der Polizei in den verschiedenen Epochen gezeigt.
Auf dem rechten Bild sieht man im Vordergrund den Ausgang des Museums, links daneben befindet sich der Eingang in der runden Betonkuppel. Es gibt noch ein weiteres Museum "Bunkart 1", das in einem weiteren Bunker untergebracht ist, dieses besuchten wir aber nicht.
Die orthodoxe Ngjallja e Krishtit Kathedrale wurde 2012 fertiggetellt. Der Klockenturm ist 46 Meter hoch. Im Inneren der Kirche verweilten wir einige Zeit. Zum einen brauchten wir etwas Ruhe, der eigentlich Grund war allerdings, dass wir der Hitze (laut Wetterapp 32°) ein paar Minuten entkommen wollten.
Mit Geschichte ging es weiter im sogenannten "House of Leaves". Es handelt sich um eine von Efeu umrankte Villa (daher kommt der Name) im Zentrum von Tirana. Sie wurde von dem damaligen Geheimdienst "Sigurimi" genutzt. Ausgestellt wird die Arbeitsweise des Geheimdienstes.
Das Fazit zu Tirana: Eva hat die Stadt nicht so angesprochen. Christoph fand sie irgendwie spannend.
9. Juni
Die Fahrt nach Shkodra, der fünftgrößten Stadt in Albanien, war äußerst unangenehm. Zuerst wurde uns auf der Landstraße an einer Kreuzung die Vorfahrt genommen. Von ca. 70 mussten wir ziemlich stark auf 30 runterbremsen.
Der Verkehr war sehr dicht, teilweise staute es sich bis zum Stillstand. Trotzdem überholten Autos, bremsten den Gegenverkehr aus, um sich weiter vorne wieder einzufädeln. Vor Shkodra ging dann gar nichts mehr. Teilweise dauerte es 10 Minuten, bis wir überhaupt wieder ein paar Meter fahren konnten. Es wurde teilweise auf der sogar in drei Reihen gefahren, um sich vorzudrängeln. Grund für den Stau war ein Unfall. Als wir den passiert hatten, ging es trotzdem nicht weiter. An einer Kreuzung kamen Autos von rechts, um quer über unsere Spur nach links in die ebenfalls aufgestaute Gegenrichtung abzubiegen. Und die fuhren einfach aggressiv in die Kreuzung ein und blockierten den gesamten Verkehr. Total egoistisch.
Nach einigen Stunden Erholung stürzten wir uns in das nächste Abenteuer: Wir fuhren die 4 Kilometer bei schwülen 30° in die Stadt. Todesmutig mit dem Fahrrad.
Wenn es hier Fahrradwege gibt, das hatten wir auch in Tirana gesehen, sind sie konsequent von der Straße abgetrennt. Sonst wären sie zugeparkt.
Wohlbehalten kamen wir wieder am Campingplatz an. Serbien, Nordmazedonien, Griechenland, und jetzt Albanien. Wir haben es überlebt.
10. Juni
Ein Balkan-Abenteuer jagt das nächste. Wir verließen Albanien unbeschadet und waren nun in Montenegro.
Die Fahrweise der Leute blieb gleich, das Müllproblem auch.
Unsere erste Station in Montenegro war die Hauptstadt Podgorica. Autocamp Titograd liegt 8 Kilometer vom Zentrum entfernt in einer Schlucht. Der Wind pfiff uns um die Ohren, die Stangen eines der Zelte, dessen Eigentümer gerade unterwegs waren, drohten zu brechen, wir spendierten 2 Heringe und spannten die Sturmleinen ab.
Mit dem Taxi (Eva hatte keine Lust Fahrrad zu fahren), ließen wir uns in die Stadt bringen (6 Euro).
Hier nun ein paar Eindrücke.
Am Hauptplatz suchten wir uns ein Taxi für die Rückfahrt. Wir fragten nach dem Preis, 20 Euro wollte der Fahrer haben. Wir sagten, dass wir hin nur 6 bezahlt hatten, und wollten wissen, ob her weiter ist als hin. Nun wollte er uns nicht mehr fahren. Ein andere Fahrer bot uns 10 Euro an. Wir schlugen ein.
11. Juni
Es gibt wieder viel zu erzählen, fangen wir gleich an. Thema ist leider wieder das Autofahren. Heute sind wir von Podgorica nach Kotor gefahren. Innerhalb von 3 Minuten hatten wir 3 "Highlights". Erst hat unser einer die Vorfahrt genommen (wollte links abbiegen und hat zu spät gemerkt, dass aus der anderen Richtung auch ein Auto kommt. Warnblinkanlage angemacht. Er hat zurückgesetzt. Dann knappes Überholen, wieder Warnblinker. Der Typ hatte gar kein Kennzeichen. Sofort danach Blaulicht von hinten, also Blinker rechts, abbremsen und möglichst rechts fahren. Genau vor dem Polizeiwagen schert hinter uns einer aus und überholt uns. All das ist auf einer 5-Minuten-Sequenz der Dashcam.
Wenig später wollten wir links auf eine Tankstelle abbiegen. Es gab eine Linksabbiegerspur, hinter uns waren 2 Autos. Den Blinker hatten wir ganz früh gesetzt. Und trotzdem wurden wir über die Spur in die Gegenrichtung noch überholt. Völlig sinnlos.
Wir werden ein lustiges Video daraus schneiden, die Sequenzen aus der Dashcam haben wir mal aufgehoben.
Es gibt übrigens sehr viele Blumenkränze, die entlang der Straßen aufgehängt wurden. Sehr traurig.
Kurz vor Kotor erreichten wir den 1637 Meter langen Vrmac Tunnel. Er ist schlecht beleuchtet und da nicht alle ihr Licht einschalten (wie der vor uns), war es schwer zu beurteilen, was vor uns passiert. Auf jeden Fall stockte der Verkehr, vor uns wendete jemand, und wir wussten erst nicht, ob hier gerade ein Notfall herrscht, oder einfach nur Stau ist. Es war nur Stau. Für die 2 letzten Kilometer brauchten wir eine Dreiviertelstunde.
In der Nähe von Kotor gibt es keine Campingplätze. In Kotor selbst befindet sich allerdings ein Parkplatz, der die Busse aufnimmt, die Touristen von überall her nach Kotor bringen. Dort kann man auch übernachten, denn die Busse sind ab 15 Uhr wieder weg. In erster Reihe steht man direkt am Wasser und kann die Bucht von Kotor genießen.
Christoph war der festen Überzeugung, dass dort alles belegt ist. Dort angekommen kam direkt der Platzwart auf uns zu. Wir fragten, ob wir eine Nacht bleiben können. Und die Antwort war: "Nice people like you are always welcome" ("Nette Leute wir ihr sind immer willkommen"). Sooo nett! Das hat Christophs Tag gerettet. Der war vom Fahren nämlich wirklich gestresst. Wir mussten erst an der Seite parken, als dann einer der Busse wegfuhr, konnten wir uns ans Wasser stellen.
Und jetzt kommen endlich Bilder:
Hier unsere schönsten Kotor-Bilder.
Nun trennten sich Evas und Christophs Wege (kurz). Eva schlenderte weiter durch die Altstadt, Christoph wollte hoch zum Fortress wandern.
Also wanderte ich los, nach ein paar steilen Gassen und Treppen kam ein Kassenhäuschen. 15 Euro wollten sie für den Besuch der Festung haben. Immerhin konnte man mit Karte bezahlen (Bargeld hatte ich nicht mit). Egal, wann kommt man nochmal hier hin?!
Der Aufstieg verlief ausschließlich über Treppen und war in der Hitze ziemlich anspruchsvoll. Was zu trinken wäre sinnvoll gewesen, unterwegs waren auch Leute mit Kühlboxen, die was verkauft haben, aber natürlich nur gegen Bares.
Am Abend liefen wir noch einmal in die Altstadt.
12. Juni
Die nächste Etappe führte um die Bucht herum bis zu dem Ort Bijela. Wir genossen die tolle Aussicht. Leider konnte man nicht anhalten, die Halteplätze waren alle auf der anderen Seite der Straße.
Wir haben es wieder getan. Auch in Montenegro.
Am Abend fuhren wir mit dem Fahrrad in das 15 Kilometer entfernte Herceg Novi.
Die Bucht von Kotor ist wunderbar, aber das Ufer lädt uns nicht zu einem längeren Urlaub ein. Es gibt kurze Kieselstrandabschnitte. Vielfach liegt man aber auf einer Betonplattform, entweder auf Liegen oder auf dem Handtuch. Und das manchmal auch noch direkt an der Hauptstraße - very strange.
Die kleine Altstadt von Herceg Novi hat uns gefallen.
13. Juni
Land Nummer 9. Wir sind in Bosnien und Herzegowina.
Zur Grenze führt eine recht einsame Straße durch ein Mittelgebirge. Die Schlange an der Grenze war nicht besonders lang, dumm war nur, dass vor uns ein Bus stand, dessen Passagiere aussteigen mussten, um dann einzeln die Pässe vorzuzeigen. Die Prozedur hat etwa eine halbe Stunde gedauert.
Einige Kilometer nach der Grenze kontrollierten dann die Bosnier. Für Busse gab es eine Extra-Spur. Scheinbar verhandelte der Busfahrer erst einmal mit den Beamten, es half aber nix. Alle Passagiere mussten wieder aussteigen. Wir war hingegen in 5 Minuten durch.
Nennenswerte Vorfälle während der Fahrt, die uns noch aus der Fassung bringen, gab es nicht. Ein Schweizer hat uns die Vorfahrt genommen -- der war wahrscheinlich schon zu lange hier.
Nach der Ankunft machten wir uns gleich auf den Weg in die Altstadt. Sie ist vom Campingplatz nur etwa 5 Kilometer entfernt. In allen Ländern bis auf Tschechien und Ungarn sind wir während dieser Reise mit dem Fahrrad gefahren. Also auch hier.
Nun ist es schon wieder neun Uhr Abends, hier ist es bereits dunkel, und -- es regnet ausgiebig. Das hatten wir schon lange nicht mehr. Morgen sollen es aber wieder 30 Grad werden...
14. Juni
Die Straße von Mostar nach Sarajevo führt durch das Tal des Flusses Neretva, der auch durch Mostar fließt.
Die 15 Kilometer vom Campingplatz in die Stadt legten wir mit dem Fahrrad zurück, uns kann nichts mehr schocken.
Unter anderem schoben wir über diese Brücke. Auf dem Rückweg überquerte vor uns ein Auto den Fluss an dieser Stelle! Auf einem total vergilbten Schild konnte man gerade noch 8t lesen. Hätten wir also auch mit dem Womo drüberfahren können...
Die ersten Kilometer fuhren wir über Nebenstraßen. Das war vom Verkehr her soweit ok. Auf der Hauptstraße stadteinwärts gab es einen Fahrradweg. Der endete irgendwann. Also schoben wir eine Weile. Dann fand sich wieder ein Weg, der endete ebenfalls.
Was fehlte waren Wegweiser, die weiterführten. Und zwar zu dem nächsten Fahrradwegabschnitt, der in die richtige Fahrtrichtung führt. Die Wege waren nämlich meist Einbahnstraßen (was aber keinen interessierte, uns irgendwann auch nicht mehr.) Es gab einfach kein Konzept.
Wir schoben ziemlich lange, bis wir die Altstadt von Sarajevo erreichten. An einigen der älteren Häusern sind noch immer die Einschusslöcher der Granaten zu sehen, die im Bosnienkrieg auf die Stadt fielen.
Auf der Rückfahrt standen wir an einer Ampel an der gestauten Hauptstraße, die Seitenstraße hatte grün, konnte aber nicht fahren, da alle trotz Stau in die Kreuzung fahren. Als die Hauptstraße wieder grün hatte, fuhr ein Auto doch noch aus der Seitenstraße mit quitschenden Reifen los, und genauso bescheuert jemand auf der Hauptstraße. In der Mitte der Kreuzung gab es heftigen Knall. Verletzt wurde wohl niemand, aber die Autos waren kaputt. Alle Umherstehenden fassten sich an den Kopf.
15. Juni
Im Norden von Bosnien und Herzegowina liegt die Stadt Banja Luka. Dort fuhren wir heute hin. Die Etappe führte über eine enge, zu oft geflickte Landstraße, die aber landschaftlich sehr schön war. Die Rechtskurven fuhren wir möglichst weit rechts und langsam. Aus gutem Grund, an einer Serpentine hätte es wegen Kurvenschneiden fast wieder nicht gepasst.
Morgen sind wir in Kroatien, hoffentlich ist es dort besser.
Da wir meinten, das Glück schon genug herausgefordert zu haben, fuhren wir mit dem Bus in die Stadt.
Wir liefen eine Stunde durch die Stadt. Sie wirkte an einem Samstagnachmittag sehr leer, obwohl die Geschäfte geöffnet waren.
16. Juni
Heute fuhren wir größtenteils Autobahn. Der Grenzübertritt zwischen Bosnien und Kroation soll in Zukunft über die Autobahn möglich sein, im Moment muss man aber noch durch Gradiška fahren, der Fluss Save bildet hier die Grenze. 45 Minuten standen wir an. Nun sind wir wieder in der EU.
In Zagreb waren wir 2019 während unserer Slowenien-Tour schon einmal. Wir hatten bisher schon so viel gesehen, daher beschlossen wir, nicht reinzufahren.
17. Juni
Heute wieder Maut-Box-Tag. Die Slowenen haben auch ein Maut-System eingeführt, bei dem man, wenn man mehr als 3,5 Tonnen wiegt, ein kleines Kästchen haben muss.
Und in Sachen Professionalität wurd's nich' besser. Im Fahrzeugschein vom Wohnmobil steht nicht explizit "Euro 6" als Schadstoffklasse, sondern ein Code ("3412AF" oder so was). Und das bedeutet Euro 6c, kann man im Internet leicht finden. Aber das wusste der Typ an der Verkaufstelle nicht. Und der Typ, den der Typ angerufen hat, auch nicht. Also hat er Euro 0 eingetragen, keine Ahnung, wieviel mehr wir bezahlen müssen.
Dann fragte er, mit wieviel Euro wir die Box aufladen wollen. Keine Ahnung, wir sagten, wir wollen nach Österreich. Darauf meinte er, 15 Euro seien genug. Und eindringlich gab er uns noch mit, dass die Box beim Durchfahren einer Mautbrücke einmal piepsen muss. Bei zweimal piepsen sollen wir unbedingt anrufen. Also gut, wir fuhren los. Erste Mautbrücke: piep piep. Zweite Mautbrücke: piep piep. Wir fuhren am nächsten Rastplatz raus und riefen die Hotline an. Nach Angabe unseres Kennzeichens konnte sie unsere Daten sehen. Was für ein Auto wir haben, wo wir langfahren. Als wir nach dem Grund für das zweimalige piepen fragten, sagte sie uns, dass das in Ordnung sei, das ist eine Warnung, da wir nur noch wenig Guthaben auf der Box haben. Wir fassten uns an den Kopf.
Bei der Euro-Norm konnte sie uns aber auch nicht weiterhelfen.
Auch in Maribor waren wir während unserer Slowenien-Tour. Da wir aber heute noch etwas unternehmen wollten, fuhren wir noch einmal dort hin.
18. Juni
Heute erreichten wir wieder Österreich. Vor der Grenze gaben wir die slowenische Maut-Box ab. Nun brauchten wir das österreichische Pendant. Auf der Hinreise hatten wir uns ja noch Gedanken gemacht, ob wir eine Split-Box brauchen wegen unserer beheizten Frontscheibe. Damals an der Verkaufsstelle an der Grenze von Tschechien zu Österreich waren alle verfügbaren Boxen defekt. An dieser Distributionsstelle hatten sie erst gar keine, das wussten wir schon. Also gingen wir volles Risiko. Wir holten uns die normale Go-Box und hofften, dass sie funktioniert.
Das Prinzip ist das Gleiche wie bei der slowenischen Box. Einmal piepen: Alles gut. Zweimal oder kein Piepen: Anrufen. Wir klebten das Ding an die Scheibe und fuhren los. Als die erste Mautbrücke in Sicht kam, flehten wir das Kästchen förmlich an. -- pieeep -- Wir jubelten wie bei einem Tor für Deutschland.
19. Juni
Nach anderthalb Monaten waren wir nun zurück in Deutschland. Bei Passau überquerten wir den Inn und waren wieder in der Heimat, die hier im Süden übrigens immer noch sehr heiß war (etwa 30 Grad heute).
Am Nachmittag fuhren wir ein Stück auf dem Donau-Ilz Radweg, einer ehemaligen Bahntrasse bis nach Tittling.
20. Juni
In Riedenburg an der Altmühl radelten wir auf einer alten Bahntrasse Richtung (aber nicht bis) Ingolstadt und zurück und dann kurz an der Altmühl entlang.
21. Juni
Heute steuerten wir den Wohnmobilstellplatz von Ochsenfurt an. Wir wollten uns dort umschauen und auch ein wenig Bahntrassenradeln. Zunächst liefen wir in den Ortskern.
Da es direkt an dem Stellplatz eine laute Baustelle gab, beschlossen wir noch weiter in die Nähe von Würzburg zu fahren.
In Würzburg waren wir vor einigen Jahren schon einmal. Vom Campingplatz fuhren wir knappe 10 Kilometer am Main entlang in die Stadt.
Auf der alten Mainbrücke war es fast so voll wie auf der in Mostar. An diesem Wochenende fand das "Umsonst & Draussen Festival" am Mainufer statt, dort schauten wir ebenfalls vorbei.
Am Abend gab es noch so etwas hier. Das hatten wir in der heftigen Form den ganzen Urlaub nicht gesehen! Schrecklich.
22. Juni
Wir sind in Wenden im Sauerland. 17 Grad! Auf der Fahrt hat es geschüttet! Am letzten Abend lud Eva Christoph zum Essen ein.
23. Juni
Gegen Mittag waren wir wieder zu Hause und konnten gar nicht fassen, dass es schon wieder vorbei ist. Diesen Urlaub werden wir nie vergessen!
Letzte Aktualisierung: 23.06.2024
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